Ein Mann vor Gericht, sitzend neben seinem Anwalt, hinter ihm zwei Justizbeamte.

Urteil vielleicht schon Ende November

Teilgeständnisse im Prozess um schweren Bandendiebstahl

Stand

Am Landgericht Konstanz hat am Dienstag der Prozess gegen zwei Brüder begonnen. Sie sollen aus Lagerhallen Waren im Millionenwert gestohlen haben. Die beiden Männer legten Teilgeständnisse ab.

Wegen schweren Bandendiebstahls stehen zwei Männer seit Dienstag vor dem Landgericht Konstanz. Die beiden 30 und 31 Jahre alten Brüder sollen im vergangenen Jahr im Raum Singen (Kreis Konstanz) und im Raum Villingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) zusammen mit weiteren Tätern mehrere Einbrüche in Lagerhallen von Firmen begangen haben. Zwischen August und November 2022 haben sie laut Anklage hochwertige, originalverpackte E-Bikes, Rasierapparate und Bauwerkzeuge im Wert von insgesamt mehr als 1,7 Millionen Euro gestohlen. Die Männer räumten teilweise eine Tatbeteiligung ein.

Der Prozess wurde nach der Anklageverlesung am Vormittag unterbrochen. Es ging um eine mögliche Einigung zwischen den Angeklagten und dem Gericht.

Angeklagte legen Teilgeständnisse ab

Vor Gericht legten die beiden angeklagten Männer am Dienstag über ihre Anwälte Teilgeständnisse ab. Sie hätten bei den Taten im vergangenen Jahr vor allem Schmiere gestanden. Der 30-Jährige ließ erklären, dass er aber von der Beute nichts gehabt habe. Seine Beteiligung bereue er trotzdem. Sein älterer Bruder räumte auch ein, in manchen Fällen Schmiere gestanden zu haben. Er habe lediglich bei einem Verkauf 3.000 Euro kassiert.

Der jüngere der beiden angeklagten Brüder im Prozess um schweren Bandendiebstahl.
Der jüngere der beiden angeklagten Brüder wird von einem Justizbeamten in den Gerichtssaal begleitet.

Staatsanwältin rechnet mit mehrjährigen Haftstrafen

Die beiden Angeklagten sollen Mitglieder einer fünfköpfigen Einbrecherbande gewesen sein. Die Ermittlungen gegen drei mögliche Mittäter laufen noch, so das Gericht. Die Kriminalpolizei Rottweil und die Staatsanwaltschaft Konstanz schreiben den Männern sieben Einbrüche zu - mit dem Ziel, das Diebesgut gewinnbringend weiter zu verkaufen. Staatsanwältin Patricia Müller sagte vor dem Prozess gegenüber dem SWR, die Angeklagten müssten mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen.

Nach Rechtsgespräch eventuell vorzeitiges Prozess-Ende am 23. November

Der Prozess sollte eigentlich bis Dezember gehen. Doch nach einem Rechtsgespräch zwischen der Kammer, der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft am Dienstag könnte das Verfahren auch schon am 23. November nach einer Zeugenaussage enden. An dem Tag droht dem 31-Jährigen eine Verurteilung von bis zu vier Jahren und acht Monaten. Seinem jüngeren Bruder drohen bis zu sieben Jahre und zehn Monaten. Er war laut Gericht vor wenigen Monaten schon wegen Körperverletzung rechtskräftig zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die beiden Strafen würden zu einer neuen Gesamtstrafe zusammengefasst werden, erklärte der Vorsitzende Richter.

Für Sicherstellung des Diebesgutes war Sattelzug notwendig

Die Einbrecherbande war im Mai dieses Jahres aufgeflogen. Für die Lagerung des Diebesgutes nutzten die Täter laut den Ermittlungen ein Anwesen im Kreis Tuttlingen. Bei der Sicherstellung der großen Menge an gestohlenen Waren musste das Technische Hilfswerk der Polizei helfen.

Abtransport des sichergestellten Diebesgutes im Kreis Tuttlingen.
Abtransport des sichergestellten Diebesgutes im Kreis Tuttlingen.

Für den Abtransport war ein Sattelzug notwendig, hieß es in der damaligen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

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